Sindelfinger Zeitung - Böblinger Zeitung vom 24.März 2015

KREISZEITUNG Böblinger Bote vom 24.März 2015

Ein Programm für zwei Städte: Die Kantorei in Böblingen und Alba.

Die Messe in D-Dur für Soli, Orgel und gem. Chor von Antonin Dvorak, sowie die vierstimmige Motette "Lobet den Herrn, alle Heiden" von Johann Sebastian Bach stehen auf dem Programm. Zusammen mit Mendelssohns Motette "Jauchzet dem Herrn alle Welt"  und der Motette "Schaff` in mir Gott ein reines Herz" von Andreas Hammerschmidt ist dies zugleich eine Werkfolge, die bei der April-Reise der Kantorei in die Partnerstadt Alba nach Italien im Gepäck sein wird.


Das Konzert findet unter der Leitung von Prof. Manfred Schreier statt. Der ehemalige Stuttgarter Stiftskantor hat 30 Jahre in Trossingen an der Musikhochschule unterrichtet (unter anderem ist er auch der Lehrer von Kantor Eckhart Böhm) und betreut als Emeritus nun immer noch einen vollen Lehrauftrag an der Freiburger Musikhochschule für die Masterausbildung Dirigieren Chorleitung der Kirchenmusikabteilung.

Antonín Dvorák, geboren am 8.Sept.1841 in Nelahozeves.
Von 1857-1859 war er Schüler der Prager Organistenschule, dann bis 1873 Bratschist in der Kapelle von Komzàk, die 1862 zum Orchester des Interimstheaters in Prag ausgebaut wurde.
Durch die Empfehlungen von Hanslick und Brahms erhielt Dvorak von 1874-1878 ein österreichisches Staatsstipendium. In diesen Jahren prägte sich Dvoraks Individualität als Komponist mehr und mehr aus, und der Weg zum Welterfolg begann sich zu Öffnen, als der Verleger Fritz Simrock in Berlin 1878 Dvoraks Klänge aus Mähren und die "Slavischen Tänze" herausgab und die Dirigenten Hans von Bülow und Hans Richter sich für seine Werke einzusetzen begannen.
Nachdem Dvorak 1873, reich an praktischer Erfahrung, aus dem Orchester ausgeschieden war, übernahm er die Organistenstelle an der St. Adalbertskirche in Prag.
Die stets wachsende internazionale Anerkennung seines Schaffens machte ihn allmählich wirtschaftlich unabhängig und führte ihn auf ausgedehnte Konzertreisen ins Ausland.
Besonders ehrenvoll wurde er auch in England und in Rußland gefeiert. 1890 wurde er Ehrendoktor der Universität in Cambridge und 1891 der Tschechischen Universität in Prag, im gleichen jahr übernahm er eine Professor am Prager Konservatorium. Er führte diese Lehrtätigkeit bis an sein Lebensende durch, unterbrochen lediglich in den jahren 1892-1895, in denen er Direktor des privaten Nationalkonservatoriums in New York war.
Das Prager Konservatorium hatte Dvorak 1892 zu seinem künstlerischen Direktor und 1901 zu seinem Leiter bestellt.
Dvorak starb am 1.Mai 1904 in Prag. Der Erfolg vieler seiner Werke hat ihm ungezählte ehrenvolle Auszeichnungen in seiner Heimat und in der ganzen Welt eingebracht.